#lebenswerteinselfoehr
Lebenswert wird Föhr durch ein stimmiges und solides soziales Umfeld. Nicht nur Arbeit und Wohnraum entscheiden über den Verbleib oder den Zuzug auf die Insel. Wichtig hierbei sind die Lebensbedingungen und die Bildung der Kinder. Attraktive und flexible Kinderbetreuung in verschiedenartigen Kindergärten und Kitas vom ersten Lebensjahr an bilden hier die Grundlage. Eine solide Grundschulbildung unter Berücksichtigung der Identität der Insel sowie der Erhalt aller weiterführenden Schulformen vor Ort sind nicht selbstverständlich. Alle Schulabschlüsse müssen weiterhin möglich sein. Die Föhrer Oberstufe sollte wieder attraktiver für Amrumer Schüler werden. Auch die Lehr- und Lernsituation am Schulzentrum muss stets verbessert werden. Nach der Sanierung der Sportanlagen und des Schulzentrums ist der Freiraum attraktiv zur Nutzung mit einer Mehrzweckbahn für „alles, was rollt“ und einem Kunstrasenplatz zur ganzjährlichen Nutzung herzurichten.
Das soziale Netz im Rahmen der offenen Ganztagsschulen, die zahlreichen inner- und außerschulischen Freizeitaktivitäten in Musikschule, Volkshochschule, Vereinen und Organisationen bis hin zur freiwilligen Feuerwehr erfahren oft zu wenig Wertschätzung, aber diese sind ganz wichtig. Sport spielt hierbei eine zentrale Rolle. Sämtliche Sportstätten bedürfen einer intensiven Pflege, damit sie optimal genutzt werden können. Dies muss professionell geschehen.
Noch bietet Wyk eine intakte Struktur, vor allem für und durch unsere älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger. Gerade ihr soziales Engagement ist breitgefächert und vorbildhaft. Um so wichtiger ist es, ihren Forderungen im Bereich Wohnen, ärztlicher Versorgung und Pflege nachzukommen. Altersgerechte Wohnformen, Mehrgenerationen-Wohnen sowie den Aspekt der Barrierefreiheit bei allen Bauvorhaben sind hier von zentraler Bedeutung. Pflege zu Hause sowie in Pflegeeinrichtungen wird aufgrund des demografischen Wandels eine wachsende Nachfrage erfahren.
Die Zukunft findet im Netz statt – dies gilt es zu hinterfragen, aber auch zu nutzen. Die Digitalisierung nahm durch Corona an Fahrt auf. Die Arbeitswelt, das Freizeitverhalten, der Tourismus befinden sich im Wandel. Die Nutzung von Homeoffice ist eine Herausforderung und eine Chance.
Wo wird gearbeitet? Vernetzt mit dem Arbeitgeber oder den Kunden, ist der Ort, wo der Arbeitsrechner steht, ja oft egal – vorausgesetzt das Netz ist schnell genug. Stichpunkt Coworking spaces und moderne Arbeitsformen für unsere Bürgerinnen und Bürger, aber auch für unsere Gäste. Wann und wie viel wird gearbeitet? Entscheidende Fragen – wenn es um das Freizeitverhalten geht. Der Trend geht in Richtung Kurzreisen und häufige Urlaube, welche tendenziell eher in Hotels oder Pensionen nachgefragt werden. Die Anzahl der Hotelbetten auf Föhr ist im Vergleich zu anderen Destinationen eher gering. Hier besteht grundsätzlich Nachholbedarf. Aber wie viele Hotelbetten verträgt die Insel? Wyk muss noch erkennbar bleiben – neue Hotelkonzepte sollten auch innovativ und einzigartig sein. Nachahmen anderer Destinationen ist hier nicht die Lösung. Ein große Portion Phantasie und Ideen sollten Investoren schon mitbringen, wenn wir Ihnen Entwicklungsmöglichkeiten in Wyk ermöglichen.
Die Zielrichtungen Natur und Gesundheit in der touristischen Ausrichtung sind unsere Stärken, hier kann die Destination Föhr punkten, hier müssen zukünftige Tourismuskonzepte ansetzen. Hierbei benötigen alle eine vernünftige ärztliche, fachärztliche und notärztliche Versorgung unter Erhalt unseres Krankenhauses.
Tourismus und Freizeit sind im Zeitalter der Digitalisierung ein Wachstumsmarkt. Im Umgang mit dem Gast sollten alle digitalen Ressourcen ausgeschöpft werden, machen wir es unseren Gästen so bequem wie möglich -nutzen wir die Chancen von Vernetzung und Marketing im Netz. Entlasten wir die Leistungsanbieter von einer Vielzahl bürokratischer Aufgaben durch konsequente Umsetzung der FöhrCard inselweit. Der Gast nimmt Föhr als Ganzes wahr – Marketing, Tourismusinformation und Veranstaltungsmanagement muss gemeinsam inselweit bewältigt werden.
Alle touristischen Basisangebote müssen online verfügbar sein, damit wir hier auf Föhr Zeit haben, uns persönlich um den Gast zu kümmern. Die Kernkompetenzen im Tourismus müssen geschärft werden, das Angebot an Gastronomie und Veranstaltungen ist extrem ausbaufähig.
Generell erfährt die Zeit, die mit den Kindern bzw. der Familie verbracht wird, einen enorm hohen Stellenwert. Unser tolles und umfangreiches Angebot an Ferienwohnungen jeder Kategorie muss von einem zielgerichteten Veranstaltungsprogramm begleitet werden, welches sowohl Outdoor-, als auch Indoor-Aktivitäten umfasst. Die Nutzung unserer natürlichen Ressourcen im Nationalpark Wattenmeer werden im einem Naturerlebniszentrum am Südstrand im ehemaligen AOK-Kinderkurheim zusammengefasst. Den Anfang macht die Ausstellung des Nationalparks Wattenmeer, welche sukzessive ausgebaut werden soll.
Vielen Menschen wird Lebensqualität und eine ausgewogene Work-Life-Balance immer wichtiger. Nachhaltigkeit und ein umweltbewusstes Leben setzt einen höheren Einsatz für Umwelt und Natur voraus. Regionalität und nachhaltiges Wirtschaften zu fördern und dieses auch den Tourismuszielen voranzustellen, diesen Einklang gilt es zu finden.
Diese Nachhaltigkeit muss man sich aber auch leisten können! Die Einnahmen der Stadt Wyk in den letzten Jahren können sich sehen lassen, trotzdem muss stets darauf geachtet werden, dass die Einnahmen in der Region bleiben. Förderung und Ansiedlung von Handel und Gewerbe muss regionalen Betrieben zu Gute kommen, so dass die Wertschöpfung auch auf der Insel bleibt. Handelsketten und Versandhandel tragen hierzu keinen Beitrag.
Die Wunschliste der Infrastrukturprojekte ist lang. Die Unterhaltsmaßnahmen an Straßen und Gehsteigen, der Grünflächen und unserer Grünzüge lässt Einiges zu wünschen übrig. Priorisieren ist das Eine, Durchführen das Bessere. Die Sanierung der Großen Straße war der Anfang, die restliche Fußgängerzone wird folgen, sobald das Ortskernentwicklungskonzept weitergeführt wurde.
Die Umsetzung eines Teils des kommunalen Wohnungsbaus steht in den Starlöchern. Doch das reicht nicht. Weitere Projekte müssen folgen. Kommunales Liegenschaftsmanagement schließt jedoch genossenschaftlichen und privaten Wohnungsbau nicht aus. Gemeinsam Wohnraum erhalten und schaffen!
Wo wird gewohnt und wie wird gewohnt? Zügig müssen hier weitere Projekte folgen. Im Rahmen des Wohnraumentwicklungskonzeptes müssen nicht nur weitere Neubaugebiete erschlossen werden, sondern vorhandener Wohnraum erhalten werden. Für eine gesicherte Nutzung als Dauerwohnraum müssen so manche Einschränkungen in unseren Bebauungsplänen bearbeitet werden. Eine sinnvolle Nachverdichtung unter Berücksichtigung der vorhandenen Nachbarschaft im gesamten Stadtgebiet kann hier der Zersiedelung der Landschaft sowie einer übertriebenen Neuversiegelung von Flächen Einhalt gebieten. Konzepte energetischer Quartierssanierungen helfen alte Bausubstanz rentabel und sinnvoll zu gestalten. Hier gibt es zahlreiche Fördermöglichkeiten, deren bürokratische Hürden genommen werden müssen. Wohnraum muss bezahlbar bleiben, dem Verdrängungseffekt durch Zweitwohnen muss durch klare Planung für Dauerwohnen entgegengesteuert werden. Dies geht nur durch konsequente Kontrolle der entsprechenden Nutzungsvorgaben.
Wie reagieren wir heute schon auf die Veränderungen von morgen?
Generell beschäftigen wir uns zu wenig damit, wohin wir steuern möchten – wie soll das Leben auf Föhr 2030 aussehen? Gibt es Föhr 2030 noch? Was tun wir, um den Klimawandel aufzuhalten? Erste Anhaltspunkte liefert das Konzeptpapier „Horizonte 2030“.
Unser Klimaschutzkonzept muss heraus aus der Schublade und umgesetzt werden. Die gemeinsamen Ziele „plastikfreie Insel Föhr“, das 100%-Energie-von-Föhr-Ziel sowie die zahlreichen Ideen zur Müllvermeidung müssen umgesetzt werden. Das gesamtinsulare Strandentwicklungskonzept zeigt Entwicklungsmöglichkeiten auf, vorrangig hier ist schlichtweg der Erhalt des Sandstrands.
Um unsere Insel als ein zusammenhängendes Gemeinwesen effektiver steuern zu können - Tourismus, Wohnraumentwicklung für die hier lebende Bevölkerung, Infrastruktur- und Verkehrsentwicklung – streben wir die Weiterentwicklung der momentanen Kleinteiligkeit mit zwölf Gemeindevertretungen hin zu einer Gemeinde Föhr an. Diese Gesamtgemeinde Föhr wird durch eine gewählte Vertretung repräsentiert und von einer Verwaltung begleitet. Gemeinsam sind wir stärker!